Erfahrungsschule des sozialen Lebens

„Die Erziehung muss (…) sehr weit und vollständig sein, nicht nur für diejenigen, die sich für einen intellektuellen Beruf entschließen, sondern vielmehr für alle Menschen, die in einer Epoche leben, die vom Fortschritt der Naturwissenschaften und ihren Anwendungen geprägt ist.“
– Maria Montessori, Von der Kindheit zur Jugend, Freiburg 1966, S. 130

Maria Montessori setzt einen umfassenden Bildungsbegriff voraus, der die Integration von Berufs- und Allgemeinbildung sowie die Aufhebung des traditionellen Gegensatzes von Kopf- und Handarbeit beinhaltet.

Erfahrungsschule des sozialen Lebens

Von Maria Montessori selbst wurde keine weiterführende Schule gegründet. Ihre Ideen, wie eine Schule für Jugendliche aussehen könnte, hat sie im „Erdkinderplan“ skizziert. Demnach sollten die Jugendlichen wirtschaftlich unabhängig von ihren Eltern sein und ihren Unterhalt durch einen Bauernhof, ein Hotel und ein Geschäft selbst verdienen und fern von der Familie in einem Internat leben, um selbständig zu werden. An unserer Schule versuchen wir Grundideen des „Erdkinderplanes“ durch die Tätigkeiten in den Werkstätten und in unserer Schülerfirma umzusetzen.

Maria Montessori stellte neben diese starke Praxisorientierung ebenso einen Studien- und Arbeitsplan für die weiterführenden Schulen auf.

Neben der moralischen Pflege, die bereits unter dem Aspekt der sozialen Bindung erläutert wurde, und der Leibespflege, die Sport, Arbeit in Werkstätten, Exkursionen und eine gesunde Ernährung umfasst, beschrieb Maria Montessori ein Programm und Methoden, die einen Bildungsauftrag formulieren, welcher heutigen Rahmenlehrplänen durchaus entspricht.

Montessori Rahmenprogramm muss:

  1. „Den Weg zu den Möglichkeiten eines persönlichen Ausdruckes des Jugendlichen öffnen“ (Musik, Sprache, Kunst)
  2. Auf das antworten, was wir als die schöpferischen Elemente des psychischen Seins beim Menschen allgemein betrachten“ (Moralische Erziehung / Ethik, Mathematik, Sprachen)

„Den Jugendlichen mit der augenblicklichen Kultur in Beziehung setzen, indem man ihm eine umfassende Bildung vermittelt“  (Geographie, Biologie, Chemie, Physik und Geschichte)